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Test This War of Mine – The Little Ones

Test This War of Mine – The Little OnesPunktzahl 90%Punktzahl 90%

Auf den heutigen Test habe ich mich sehr gefreut, This war of Mine The little Ones ist die Konsolenversion des mehrfach ausgezeichneten This War of Mine vom PC. Alle zusätzlichen Funktionen die die PC Version später erhielt sind bereits eingebaut und zusätzlich wird das Spiel um Kinder erweitert, was noch schwerere Entscheidungen als ohnehin benötigt.

Aber zurück auf Anfang.
Was ist This War of Mine? Der Kampf um das eigene Überleben! Im Spiel werden wir in eine vom Bürgerkrieg gezeichneten Stadt ausgesetzt. Unser Ziel ist es den maximal 50 Tage lang andauernden Krieg zu überleben. Wir kämpfen gegen Durst, Hunger, Krankheit, Winter und grausame Menschen.

Hierbei unterscheidet sich This War of Mine gar nicht so sehr von anderen Survival Spielen. Unsere Gruppe besteht aus bis zu 4 Leuten und diese brauchen täglich Nahrung, evtl. Medizin und am besten ein Bett zum Schlafen. Wie erwähnt kommen in der Konsolen Version noch Kinder bei uns in der Gruppe hinzu. Diese benötigen Zuwendung, Spielsachen, einfach Aufmerksamkeit so wie im wahren Leben. Um dies alles zu erreichen, können wir unseren Unterschlupf mit den knappen Ressourcen die eine vom Bürgerkrieg gepeinigte Stadt zu bieten (oder besser gesagt nicht zu bieten) hat aufrüsten. Indem wir Betten bauen, Regenwasser auffangen, eine Kochstelle errichten oder uns auch Werkzeuge wie Schaufel Brecheisen usw. bauen.

Am Tage kümmern wir uns um all diese Sachen, bessern Löcher in den Wänden aus, kochen Nahrung, bauen Wasserfilter, Radios und was unsere Ressourcen noch so hergeben. Sobald die Nacht anbricht stehen weitere Entscheidungen an. Wir können entscheiden ob unsere Charaktere schlafen sollen, Wache schieben sollen oder doch raus in die Stadt zum Plündern. Das ist auch genau der Grund warum wir Wachen benötigen, denn auch wir werden sonst von Plünderern heimgesucht. Innerhalb der Stadt haben wir viele verschiedene Ziele dir wir zum Plündern aufsuchen können, einen Supermarkt zu plündern mag noch jeder ohne Skrupel angehen aber wie sieht es aus mit anderen bewohnten Häusern? Diebstahl von anderen die genauso ums überleben kämpfen? Und genau das ist es was das Spiel macht. Es fragt immer wieder aufs Neue: Wie weit bist du bereit zu gehen? Oder was tust du wenn am Tag kleine Kinder vor deiner Tür stehen und um Nahrung und Medizin betteln du aber selber eigentlich noch nicht einmal genug für dich bzw. deine Gruppe hast?

Aber auch wenn wir uns für unsere Plünderungen nur Supermärkte, Schulen usw. aufsuchen sind wir weiter stets in Gefahr. Neben Scharfschützen gibt es natürlich noch andere plündernde Gruppen in der Stadt. Diese sind oft bewaffnet und stellen eine große Gefahr dar. Denn sollten wir in einen Kampf geraten und in diesem sterben dann gibt es keinen Speicherpunkt den wir laden können, diese Person ist tot, auch wenn es für die Gruppe bedeutet einen weniger der Nahrung braucht so ist es doch einer weniger. Einer der fehlt zum Wache stehen oder zum plündern. Nicht nur das die Gruppe jetzt geschwächt ist weil ein Mitglied fehlt, so führt doch der Verlust auch zu großer Trauer innerhalb der Gruppe und senkt damit die Leistungsfähigkeit. Ebenso wenn wir andere Familien berauben trübt dies doch den Zustand unserer Charaktere. Die sich immer wieder fragen: Stehlen von anderen die selber nichts haben? Muss das sein?

An dieser Stelle spätestens merkt man wirklich Spielspaß gibt es in diesem Spiel nicht. Aber eine hohe Motivation das richtige zu machen, es ist auch unwahrscheinlich das Ihr wirklich im ersten Durchgang das Ende des Krieges erlebt umso mehr macht man noch einen Durchgang und noch einen um mit jedem weiteren Durchgang einfach zu lernen was ist das beste was man aus der gegebenen Situation herausholen kann. Und wie skrupollos gehe ich vor. Wie verwende ich meine knappen Ressourcen am besten? Baue ich zuerst Betten? Wie bereite ich mich auf den Winter vor? Dazu könnt Ihr auch frei entscheiden wie Euer eigenes persönliches Szenario aussehen soll. Ihr könnt aus bis zu 18 Charakteren wählen welche in Eurer Gruppe sein sollen, wie viele Tage müsst ihr aushalten bis es zum Waffenstillstand kommt, wie hart ist der Winter? Wie schnell kommt er? Welche anderen Schauplätze gibt es und womit sind diese besetzt? Die Motivation wird jederzeit hochgehalten und der Wiederspielwert ist enorm, auf Grund der vielen gebotenen Optionen.

Besonders weil es für uns auch viel zu lernen gibt, es gibt kein Tutorial welches uns an die Hand nimmt und Uns erklärt wie das Spiel funktioniert. Das müssen wir selber herausfinden. Noch nicht einmal die Gegenstände oder die Kämpfe werden erklärt. Was aber auch einen besonderen Reiz ausmacht. Genauso gibt es Anzeigen zu dem Zustand der Charaktere. Aber wie Hungrig ist hungrig? Wie lange kann ich es ignorieren, muss ich diese Erkältung mit Medikamenten behandeln oder kann ich sie ignorieren?

Ein Kritikpunkt ist leider die Steuerung, verrichtet sie sonst überall gute Dienste, kann man bei vorbeigehen an einer Treppe schon einmal wahnsinnig werden. Weil man rennt ma runter oder hoch und wollte aber vorbei oder umgekehrt.

Aber selbst das bringt einen nicht wirklich dazu den Controller in die Ecke zu werfen. Zu motivierend ist der Spielverlauf; aber auch sehr bedrückend trotzdem. Umso größer kann dann die Freude sein über die kleinen Dinge des Lebens. Endlich mal jedem eine warme Mahlzeit gegeben zu haben, ein neues Spielzeug für die Kinder zu haben, oder sogar wirklich den Krieg überlebt zu haben.

Grafisch und von der Inszenierung her geht This War of Mine seinen ganz eigenen Weg. Keine große Story, kein Grafikfeuerwerk das abgeraucht wird, sondern nur diese einfach gezeichneten Bilder wo Ihr nur Einfluss auf den Bleistift Stil nehmen könnt.

Und trotz all der Beklemmung, des schlechten Gefühls wenn man andere bestiehlt ist es jedes Mal aufs neue eine tolle Erfahrung. Und vor allem eine besondere Erfahrung die man einfach gemacht haben sollte.
Letztendlich geht es in This War of Mine eigentlich nur um eine Frage:

Wie weit bist du bereit zu gehen?

Und leider. Viel zu selten wurde mir diese Frage so von einem Spiel gestellt.

Fazit:

This War Of Mine ist bedrückend und zeigt einem unverblümt das wahre Gesicht des Krieges, keine Helden, kein Happy End. Worum es in diesem Krieg geht wird auch nicht erklärt – weil es einfach nicht von Belang ist. Die Fratze des Krieges aus der Sicht der unbeteiligten die jeden Tag aufs Neue um das Überleben kämpfen und jede Nacht eine gefährliche ist dies es zu überstehen gilt.

11Bit Studios haben mit diesem „Spiel“ das Gesicht des Krieges ganz nah vor unsere Augen geführt, so nah das wir bei jedem Atemzug die Schonungslosigkeit spüren, das Leid schmecken können. Am Ende des Spiels wird mir gezeigt, wie ich mich entschieden habe. Wie ich Werte und Normen vielleicht hinter mir gelassen habe um mein eigenes Ziel zu erreichen.

Eine bemerkenswerte Leistung.    

Prädikat: besonders wertvoll

Rezension

90%

Präsentation
90%
Spieldesign
85%
Balance
80%
Story
100%
Umfang
95%

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